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Anfang der 1970er-Jahre zeichnete sich ein Paradigmenwechsel ab: Weg von den schwerfälligen navigationalen Datenbanken hin zu einem flexibleren, mathematisch fundierten Modell – dem relationalen Datenbankmodell. 1970 veröffentlichte Edgar F. Codd, ein Informatiker bei IBM, ein bahnbrechendes Papier mit dem Titel “A Relational Model of Data for Large Shared Data Banks” Codd (1970). Darin schlug er vor, Daten in Form von relationalen Tabellen zu organisieren, die durch mathematische Beziehungen (Relationen) miteinander verknüpft sind DATAVERSITY (2025). Anstatt wie bisher über Zeiger von Datensatz zu Datensatz zu springen, konnten Anfragen nun deklariert werden: Man gibt an, was man finden will (z.B. „alle Kunden aus Stadt X mit Kontostand > Y"), und das System ermittelt die Ergebnisse, ohne dass der Benutzer die Navigationsschritte vorgeben muss.

Gründe für den Erfolg des relationalen Modells

Das relationale Modell setzte sich aus mehreren Gründen sehr schnell als dominierende Technologie durch:

Durch diese Vorteile verdrängten relationale Datenbanken bis Mitte der 1980er die vorherigen Modelle nahezu vollständig im Neumarkt. Navigationale Systeme wie CODASYL wurden kaum noch weiterentwickelt. Grosse Softwareanbieter wie IBM (DB2), Oracle, Microsoft (SQL Server) und Sybase brachten kommerzielle relationale DBMS auf den Markt, die in Unternehmen zum Standard wurden. 1984 erhielt Codd für seine Arbeiten den Turing Award – die höchste Auszeichnung in der Informatik – was die Bedeutung des relationalen Modells unterstreicht. Bis in die 2000er-Jahre hinein galten relationale Datenbanksysteme (RDBMS) als quasi alternativlos für die meisten Datenhaltungsbedürfnisse. Sie bildeten das Fundament für betriebliche Informationssysteme, Webanwendungen und Datenanalysen weltweit.

References
  1. Codd, E. F. (1970). A Relational Model of Data for Large Shared Data Banks. Communications of the ACM, 13(6).
  2. DATAVERSITY. (n.d.). A Brief History of Database Management. DATAVERSITY. Retrieved March 9, 2025, from https://www.dataversity.net/brief-history-database-management/
  3. Metis. (n.d.). ACID (atomicity, consistency, isolation, durability). Metis Data. Retrieved March 9, 2025, from https://www.metisdata.io/glossary/acid-atomicity-consistency-isolation-durability